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Hilfe für Straßenkinder
(Ukraine – Stadt Kiew – Region Fastiv)
Im Jahr 1989 wurde der „Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens“ e.V. gegründet. Dieser Förderkreis, dessen Gründungsort die Benediktinerabtei Ottobeuren ist, besteht aus Lehrern und anderen engagierten Gläubigen. Verbunden mit dem Förderkreis ist der „Ostliturgische Lehrerchor“, der durch sein Netzwerk an Freunden und Veranstaltungen mithilft, die Straßenkinder zu unterstützen. Im Evangelium finden wir mehrere Passagen, die auf die Bedeutung von Kindern im christlichen Glauben hinweisen, auch der ausdrückliche Appell von Christus selbst, die Kinder zu ihm kommen zu lassen. Die Kinder sind besonders auf die Unterstützung, den Schutz und die Fürsorge von Erwachsenen angewiesen. Heimatlose Kinder durchleiden unvorstellbar großes seelisches und körperliches Leid. Sie sind oft durch die Traumatisierung und die frühe Erfahrung von Gewalt die Opfer der Rücksichtslosigkeit von einem Teil unserer Gesellschaft.
Wie wird ein Kind zum Straßenkind? Hierfür gibt es unterschiedliche Lebenswege, die in diese äußerste Not münden: In der eigenen Familie keine Geborgenheit finden, Konflikte mit Eltern oder Geschwister, Schwierigkeiten im sozialen Umfeld oder auch die Eltern zu verlieren bzw. einen Elternteil. Straßenkind zu sein bedeutet innere Einsamkeit und tiefste seelische Not zu durchleiden, verbunden mit Hunger, Angst und Krankheiten. Für den Aufenthalt von den Straßenkindern gibt es die unterschiedlichsten Orte: Alte Baracken, dunkle Kellerlöcher, Brücken, Abwasserkanäle, Heizungsschächte, Müllhalden und viele andere Orte dienen diesen Kindern als unzureichender Fluchtort. Die größte Angst jedoch haben die Kinder mitunter vor der Polizei. Die staatlichen Heime in der Ukraine sind überfüllt und oftmals fehlen die Hygiene und die notwendigen Mitarbeiter. Hier gilt es, neue Konzepte für pädagogische und kindgerechte Heime mit qualifiziertem Betreuungspersonal zu entwickeln.
Der „Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens“ unterstützt das Projekt von Pater Mykhajlo Romaniv, der zu einem polnischen Dominikanerzweig gehört in Kiew. Inzwischen haben sich dem Pater viele Mitarbeiter und freiwillige Helfer angeschlossen. Der Dominikanerpater Mykhajlo wohnt im Kloster in Fastiv.
| | Der Dominikaner Pater Mykhajlo vor einem Teil des Klosters in Fastiv |
| | Pater Mykhajlo mit Straßenkindern in der Küche |
| Dominikanerin mit Gästen vor dem Barackenkloster in Fastiv |
| | Straßenkinder beim Lernen |
| Betreuung von Straßenkindern durch eine Dominikanerin |
Mit dem Leben als Straßenkind setzt sich der Teufelskreislauf der Verelendung fort. Die Kinder können nicht mehr einer geregelten Schulpflicht nachkommen, einige der Straßenkinder in Fastiv wohnen sogar mit ihren Familien auf dem Müllberg und zwei Kinder sind bereits am Giftmüll gestorben.
Der Dominikanerpater Mykhajlo arbeitet zusammen mit einem Resozialisierungsteam. Dazu gehören ein Psychologe, ein Arzt, Schwestern und auch Juristen.
Das Konzept:
1. Erstkontakt zu den Straßenkindern
- Suppenküche für Kinder auf der Straße
- Medizinische Erstbetreuung und Bekleidung
- Vertrauensaufbau
2. Aufnahme in das Betreuungszentrum
- Gemeinschaft lebt vom Miteinander
- Grundversorgung: Hygiene-Essen-Bekleidung
- Medizinische Betreuung durch einen Arzt und Schwestern
- Psychologische Begleitung durch einen Psychotherapeuten
3. Stabilisierung der Kinder durch positive Ausrichtung des Lebens
- Freizeitangebote
- Einführung in soziale Dienste für die Schwächeren
- Schaffen einer Familienatmosphäre: Geborgenheit und Sicherheit
4. Bildung, Sozialisierung und Beruf
- Vorbereitung auf die Einschulung durch Fachkräfte und Lehrer
- Aufnahme in die örtliche Schule und schulische Betreuung im Heim
- Behördengang und Dokumente: Betreuung durch einen Notar
- Schulabschluss und Begleitung ins Berufsleben
Die „Heilig-Blut-Gemeinschaft“ freut sich mithelfen zu dürfen durch die Unterstützung der Arbeit für die Straßenkinder in Zusammenarbeit mit dem „Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens“.
Der Förderkreis unterstützt die Arbeit für die Straßenkinder in Fastiv mit Spendengeldern und einer im Jahre 2010 gegründeten „Stiftung für Straßenkinder“. Mitglieder des Förderkreises besuchen regelmäßig die Einrichtung des Dominikanerpaters Mykhajlo in Fastiv.
| | Straßenkinder bei einem Ausflug |
| | Straßenkinder und Kinder mit ihren Betreuern auf dem Spielplatz |
| Die Kinder vom Mühlberg in Kiew (Region Fastiv) |
| | Kinder vor dem Barackenkloster beim Musizieren |
| | Die Kinder zeigen die von ihnen gemalten Bilder |
| Zusammenhang unter Freunden |
| | Ältere Straßenkinder helfen den Jüngeren |
| | Hilfe durch Lebensmittelspenden |
| Straßenkinder bei ihrer Mahlzeit |
Gesucht sind weitere Sponsoren
Für laufende Kosten des Unterhalts
- Für das Krankenzimmer, Medikamente und medizinische Behandlung von Kindern
- Für die Kücheneinrichtung, den Speisesaal, die Wäscherei
- Für die Kosten notwendiger Resozialisierungsmaßnahmen
- Für notwendiges Mobiliar (Spielzimmer, Werkraum, Studierzimmer)
- Für Werkraumeinrichtung (Maschinen, Handwerksgeräte)
Das Therapiezentrum für Straßenkinder in Fastiv
2012 erhielt der Dominikanerorden in Fastiv vom Provinzialat ein ehemaliges Schulgebäude zur Nutzung für Straßenkinder. Das gesamte Gebäude ist entkernt und muss innen komplett ausgebaut werden. An den Kosten beteiligten sich Renovabis, das Kindermissionswerk, Sternstunden vom Bayerischen Rundfunk und der Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens. Es ist geplant, die erste Etage als Allgäu-Etage zu konzipieren.
Das Erdgeschoss wird von Renovabis finanziert, die erste Etage soll von Sternstunden und dem Förderkreis mit insgesamt 230 000 Euro getragen werden. Nach Fertigstellung des Erdgeschosses 2014 kann die Allgäu-Etage ausgebaut werden. Zu diesem Zweck wird das Projekt Allgäu-weit beworben.
Ganzheitliche Betreuung für Straßenkinder
Das Therapiezentrum für Straßenkinder hat eine ganzheitliche Ausrichtung und versucht, mit einem umfassenden Konzept die Kinder therapeutisch, medizinisch, gesundheitlich, schulisch und auch für die Freizeitgestaltung optimal zu versorgen. In der vom Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens geplanten Allgäu-Etage sollen nachfolgende Räume gebaut werden:
Speiseraum, Ruheraum, Studier-und Computerraum, Lehrerzimmer, Künstlerwerkstatt, Sprachkurs, Schule, Aufenthalt und Spielzimmer, Krankenzimmer, Aufenthaltsraum für Krankenschwester, Sport-und Musikräume, Kindergarten, Mitarbeiteraufenthaltsraum, Wäscherei und Schlafräume.
Für die restlichen Etagen sind noch weitere Räume, wie z.B. die Küche, usw. geplant.
Dieser Text wurde zusammengestellt aus der Informationsmappe „Wir helfen Straßenkindern“ von Herrn Rektor i.R. Hans-Jürgen Thiemer, Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens e.V.
Wenn Sie weitere Informationen über die „Hilfe zugunsten der Straßenkinder“ lesen möchten und dieses Projekt bereit sind mit zu unterstützen, so können Sie durch den nachfolgenden Link auf die Website des Förderkreises der Begegnung mit Christen des Ostens gelangen.
Auf der Titelseite der Homepage vom Förderkreis
finden Sie auf der linken Seite den Button „Wir über uns“. Wenn Sie ihn anklicken, finden Sie direkt das Spendenkonto des Förderkreises, der Ihre Spende für Straßenkinder zuverlässig weiterleitet.
| Die Kinder mit ihrem Betreuer vor der Klostermauer |
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